ZONO RADIO JENA - Das Programm am 29.09.2013

ZONO Radio Jena päsentiert
RAY WILSON LIVE
"GENESIS Classic"


Ray Wilson, der Ex-Sänger von GENESIS und STILTSKIN, präsentiert derzeit zum 20-jährigen Bühnenjubiläum mit seiner neuen Band und dem Berlin Symphony Ensemble die größten Hits der GENESIS Bandgeschichte "live on stage". Am 27. September 2013 gastiert Wilson mit einem bunten Programm aus Hits von GENESIS, STILTSKIN und Peter Gabriel im Volkshaus Jena.


Erleben Sie deshalb heute Abend ab 20 Uhr "GENESIS Classic" mit Ray Wilson und dem Berlin Symphony Ensemble bei ZONO Radio Jena und lassen Sie sich von einem kleinen Interview überraschen, bei dem der charismatische GENESIS-Sänger und Band-Nachfolger von Peter Gabriel und Phil Collins Auskunft darüber gibt, wie er 1997 in die Band aufgenommen wurde und weshalb man sich zwei Jahre später wieder von ihm trennte.

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ZONO Radio Jena päsentiert
HANNES KINDER UND BAND
"Auftakt"


Am Donnerstag Abend war es wieder soweit: Thüringen machte beim "Bundesvision Song Contest" von PRO7 mit. Dieses Jahr gingen Hannes Kinder und Band für den Freistaat auf Stimmenfang.


Als "Erfurter Schule" beschreibt der Musiker aus der Landeshauptstadt seine Musik. Allzu viele Künstler fallen einem spontan nicht ein, die in Thüringens Landeshauptstadt residieren - von Clueso einmal abgesehen. Mit dem würde Hannes Kinder zwar gerne zusammenarbeiten, musikalisch begegnen sie sich allerdings hauptsächlich bei ihrem Hang zu Liebesliedern - sprich: Kinder wird dieses Jahr beim inzwischen neunten "BuViSoCo" nicht von Clueso unterstützt, was auch nicht verwundert, denn von Hip Hop-Einflüssen hält sich der Musiker fern.

Kinder schreibt dafür schlichte Pop-Songs auf seiner Gitarre. Die im Namen angehängte Band lässt sich tatsächlich schlecht näher definieren. Der Thüringer wechselt die Mitglieder zwischendurch immer wieder aus. Und auch er selbst spielt nebenbei in anderen Projekten mit. Familiäre Atmosphäre herrscht trotzdem: Viele seiner Weggefährten sind mit Hannes Kinder verwandt oder alte Freunde, schon aus Kindertagen.

Die Teilnahme am "Bundesvision Song Contest 2013" mit dem Song "Déjà-vu" brachte der Studentenband nun die notwendige Ladung Aufmerksamkeit, die sie sicherlich verdient hat. Ein wahrer Glücksfall, schließlich schickte Hannes Kinder Anfang des Jahres nichts weiter als ein paar Demo-Aufnahmen an die Organisatoren um Stefan Raab. Die fehlende Erfahrung galt es, mit einem ersten professionell eingespielten Album wettzumachen. "Und: proben, proben, proben", wie der Sänger ZONO Radio Jena  in einem Interview sagte.

Das Album heißt "Auftakt", ist vor Kurzem erschienen und heute ab 22 Uhr in voller Länge bei ZONO Radio Jena zu hören. Außerdem hat Kinder inzwischen ein wirklich professionlles Video fertigstellen können (das man oben anklicken kann).

Anschließend gibt es bei uns...

"200 Jahre Jenaer Romantik"


1999 fand im September eine große Veranstaltung in der Jenaer Innenstadt über die Frühromantiker der Lichtstadt statt: ein Literatur- und Museumsfest, von dem Radio Jena mehrere Stunden lang live berichtete und aus dem es heute Abend bis 24 Uhr neunzig interessante Minuten zu hören gibt.

Das Szenario: Respektable 50 Jahre alt ist Johann Wolfgang von Goethe im Jahre 1799. Bereits zwei Jahrzehnte arbeitet er als Minister in herzoglichen Diensten und ist unter anderem für die Alma mater Jenensis zuständig. Klug dirigiert er deren Geschicke, veranlaßt die Berufung wichtiger Leute als Professoren nach Jena: Friedrich Schiller kommt 1789, zehn wichtige Lebensjahre wird er in der Saalestadt wirken, Johann Gottlieb Fichte lehrt ab 1794 und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling ab 1796 in Jena. In den Dunstkreis dieser und anderer großer Geister zu gelangen, reizt auch junge Leute, so daß Jena, jenes 4000-Seelen-"Nest", das es an der Wende zum 19. Jahrhundert ist, eine unglaubliche Blütezeit erlebt.

Ein Kreis junger Intellektueller, der gesellige Zusammenkünfte pflegt, wird als "Jenaer Frühromantik" in die Geschichte eingehen und bis heute eine spannungsvolle Beziehung zur Klassik und mithin zur Klassikerstadt Weimar begründen. Dorothea Veit1796 zieht August Wilhelm Schlegel mit seiner Frau Caroline nach Jena, um an Schillers "Horen" und dem "Musenalmanach" mitzuarbeiten. Es folgt 1798 Clemens Brentano, er will, nebenbei dichtend, in Jena Medizin studieren. Als 1799 auch Friedrich Schlegel mit seiner Freundin und späteren Frau Dorothea Veit und Ludwig Tieck nach Jena übersiedeln, bildet sich ein produktiver Freundes- und Gesprächskreis heraus, zu dem auch Schelling, Hölderlin, die Dichterin Sophie Mereau, der Physiker Wilhelm Ritter, der Philologe Gries und der norwegische Botaniker Henrik Steffens gehören. Unzufrieden mit den rückständigen deutschen Verhältnissen, die französische Revolution enthusistisch als Aufbruch in ein neues Zeitalter preisend, hoffen sie in Jena , jener "Stapelstadt des Wissens", den Boden bereitet zu finden für eine "Revolution des Geistes". Im Sinne der Ideale der französischen Revolution "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" streben sie eine harmonische Gesellschaft, ohne die bereits spürbar werdenden negativen Folgen einer Kapitalisierung der Verhältnisse, an.

Weitreichende ästhetische Überlegungen führen zu der Überzeugung, daß Kunst im Menschenbildungsprozeß wie ein Katalysator wirken könne. Es verbindet sich damit ein enormes künstlerisches Sendungsbewußtsein, das im Streben nach Originalität zur scheinbaren Auflösung der überkommenen Gattungen führt. Dem Anliegen adäquateste literarische Form wird das Fragment, sozusagen die knappste Prosa-Form. Es mußte "gleich einem kleinen Kunstwerke von der umgebenden Welt ganz abgesondert und in sich selbst vollendet sein wie ein Igel". Es enthielt - oft mit aphoristischen Mitteln, mit Witz arbeitend - Gedankensplitter, "einzelne Erfahrungen" oder "merkwürdige Ansichten", die den Leser zum universalistischen Denken führen sollten. In der nach dem Bruch mit Schiller herausgegebenen Zeitschrift "Athenäum" entwickeln die Schlegel-Brüder in den Athenäumsfragmenten ihre These von der "progressiven Universalpoesie", die "gleich einem Epos ein Spiegel der ganzen umgebenden Welt, ein Bild des Zeitalters" sein soll. Diese als Ideal angestrebte Universalpoesie nennen sie "romantisch" und geben so ihrer eigenen Ästhetik und der dahinter stehenden Weltanschauung das bis heute gültige Etikett.

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